«Anlage Aktuell»: Bei Immobilien lohnt sich ein Blick über die Schweizer Landesgrenze

Von Adrian Bamert, Portfolio Manager Real Estate TPAM Swiss Life Asset Managers

Europäische Immobilieninvestitionen erzielen im gegenwärtigen anhaltenden Tiefzinsumfeld eine attraktive Rendite. Zudem weisen sie eine geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen auf. Das macht sie für Anleger attraktiv.

 

Für europäische Liegenschaften sprechen die absolute Grösse des Marktes sowie ihre relative Nähe. Gleichzeitig bietet Europa mit einem Transaktionsvolumen von fast EUR 300 Mrd. pro Jahr und von Land zu Land unterschiedlichen Immobilienmärkten eine breite Palette an Diversifizierungsmöglichkeiten.

 

Zudem wird in Europa pro Jahr nahezu der gesamte Wert des Schweizer Immobilienbestandes gehandelt. Deshalb lohnt sich ein Blick über unsere Landesgrenzen. Für Investoren empfiehlt es sich zudem, nicht nur die grössten Wirtschaftszentren und ihre Top-Lagen im Fokus zu haben, sondern auch Anlageobjekte an den sogenannten B-Lagen zu prüfen. Büro- sowie Wohn- und Light-Industrial-Objekte sind wegen ihres vorteilhaften Risiko-Rendite-Profils interessant.

 

 

Transaktionsvolumen steigt weiter

Die hohe Attraktivität und das Interesse an europäischen Immobilieninvestitionen zeigt sich im steigenden Trankaktionsvolumen: Im zweiten Quartal 2021 stieg es um 20 % auf 66,7 Milliarden Euro im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2020, wie eine Studie von RCA Capital Trends zeigt. Dabei lohnt sich ein Investment dort, wo mittelfristig mit einer wachsenden Bevölkerung zu rechnen ist – also in gut erschlossene und wirtschaftlich prosperierende Städte sowie deren Umland.

 

Im Zuge der Corona-Pandemie rückte das flexiblere Arbeiten und damit die Entwicklung von Büroliegenschaften in den Fokus. Nicht jeder Job kann allerdings von zu Hause erledigt werden. Und absolut betrachtet bewahren Büroinvestments ihre Stellung als grösste Anlageklasse. Nach Angaben des Analysehauses RCA erreichten Büroinvestments in Europa im ersten Halbjahr 2021 mit 37,5 Mrd. Euro einen Marktanteil von 24,6%, gefolgt von Wohnen mit 18,9 % und Logistik mit 17,3%.

 

 

Markt in Europa deutlich breiter

Der europäische Markt bietet mit seiner Grösse und Tiefe eine Diversifikation auf mehrere Dimensionen. So unterscheiden sich die Wirtschafts- und Immobilienzyklen zwischen Wien mit seinen vielen Behörden und Institutionen und das deutlich konjunktursensitivere Madrid weit mehr als hierzulande zwischen Genf und St. Gallen oder Basel und Lugano.

 

Europa verfügt aber auch über weitaus weniger offensichtliche, aber genauso entscheidende Unterschiede wie etwa die vielfältigen Anlagestrategien und Investitionsformen. So ist es für Investoren in «Closed-End» Funds oder «Value-add» Produkten Teil der Anlagestrategie, die Liegenschaften innert nützlicher Frist auch wieder zu verkaufen. Damit finden auch attraktive Liegenschaften wieder den Weg auf den Markt zurück.

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