«Anlage Aktuell»: Die Ingredienzen bei Investitionen illiquider Anlagen
30. Januar 2019, von Peter Bezak, Anlageexperte bei der Zurich Invest AG
Für Schweizer Pensionskassen ist es sinnvoll, ein Portfolio mit einer gewissen Liquidität auszustatten. Sie sollten aber auch darauf achten, nicht zu viele Mittel flüssig zu halten. Denn einerseits bezahlen sie für die Verfügbarkeit der Mittel tendenziell zu viel aufgrund des aktuellen Zinsumfeldes. Andererseits unterschätzen sie oft die zusätzliche Rendite, die sich mit illiquiden Anlagen erzielen lassen. Eine höhere Illiquidität beinhaltet zwar Risiken, für diese erhalten die Anleger aber in aller Regel eine Prämie.
Diese Illiquiditätsprämie ist eine zusätzliche Renditequelle, die Investoren für das Halten von kaum gehandelten Anlagevehikel verlangen. Gleichzeitig erhöhen illiquide Investments die Planungssicherheit, da der Zeitraum der Investition oft festgelegt wird. Während dieser Zeit sind die Anlagen wesentlich weniger stark der täglichen Marktvolatilität ausgesetzt.
Bei illiquiden Investitionen wie Private-Equity- oder Infrastruktur-Anlagen geben die Investoren normalerweise ihr Kapitalversprechen an einen Zielfonds ab. Nach Abruf ist das Kapital üblicherweise während acht bis zehn Jahren blockiert, denn illiquide Anlagegruppen werden nach Zeichnungsende geschlossen (closed-end Struktur).
Trotz vordefinierten Laufzeit sollten Anleger ihre Investments laufend planen. Denn bei Erreichung einer gewünschten Investitionsquote ist eine konkrete Investitionsplanung für das langfristige Halten der strategischen Quote notwendig. Daher ist eine jährliche Überprüfung des Investitionsplanes empfehlenswert.
Privatmarkt-Anlagen erfordern solides Knowhow, langjährige Erfahrung und ein umfangreiches Netzwerk. Anleger benötigen nicht nur Kenntnisse über verschiedene Investitionsarten und -vehikel, sondern darüber hinaus auch über regulatorische und steuerliche Rahmenbedingungen.
Das Geheimnis einer Investition in illiquide Anlagen ist die sorgfältige Auswahl eines erfahrenen und spezialisierten Managers, um erleichterten Zugang zu den aussichtsreichten, nicht börsennotierten Anlagen zu gewährleisten.
Ich empfehle Manager zu bevorzugen, die vor allem eine klare Strategie verfolgen und auf eine innovative, transparente sowie kosteneffiziente Struktur achten. Nach erfolgter Managerselektion und Implementierung des Investments ist es schliesslich ratsam, den Investment Manager sowie die getätigten Anlagen im Rahmen eines professionellen Investment-Controllings eng zu überwachen.
Dabei wird das Hauptaugenmerk auf eine detaillierte Performance- und Risikoanalyse gelegt. Letztendlich ist für institutionelle Investoren wie Pensionskassen oder Stiftungen eine optimale Mischung von liquiden und illiquiden Anlagen angebracht. Dies bringt die gewollte und benötigte Rendite, aber auch die nötige Sicherheit.
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