8,7 Prozent ...

Stephan Skaanes und Alexander Keller, PPCmetrics AG

… beträgt die durchschnittliche Gesamtrendite der Schweizer Pensionskassen im Jahr 2024 gemäss dem PPCmetrics «Pension Ticker». Zu beachten ist, dass es sich bei der Rendite von 8,7% um eine Schätzung handelt. Aufgrund von Bewertungsverzögerungen bei illiquiden Anlagekategorien könnten die effektiven Renditen nämlich tendenziell etwas tiefer ausfallen. Dennoch steht bereits jetzt fest, dass das vergangene Jahr aus Sicht der Vorsorgeeinrichtungen ein ausgezeichnetes Anlagejahr war. Doch in welchen Anlagekategorien wurden 2024 die höchsten Renditen erwirtschaftet? Und welche Hürden müssen die Pensionskassen im neuen Jahr meistern?

 

Starke Obligationenmärkte

Das Erfreuliche vorweg: Die positiven Renditen wurden hauptsächlich durch die liquiden Märkte begünstigt, insbesondere die Aktien- und Obligationenmärkte. Während die Obligationenanlagen insgesamt positiv abschnitten, erzielten vor allem Obligationen aus Schwellenländern die höchsten Renditen. Im Gegensatz dazu waren globale Obligationenanlagen mit Währungsabsicherung eine der wenigen Anlagekategorien, die negative Renditen verzeichneten. Besonders hervorzuheben sind die globalen Aktien, die aus Schweizer Sicht Renditen zwischen 17% (hedged) und 28% (unhedged) erzielten, sowie die Aktien der Schwellenländer mit einer Rendite von etwa 16%. Auch die kotierten Schweizer Immobilienfonds konnten mit knapp 18% eine erfreuliche Rendite erzielen, während das Zinsniveau im Ausland die Bewertung von globalen Immobilien negativ beeinflusste.

 

Tiefes Zinsniveau

Der Wermutstropfen: Trotz dieser positiven Entwicklungen bereitet das aktuelle Zinsniveau den Pensionskassen grosse Sorgen. Die Verfallrendite 10-jähriger Staatsanleihen liegt bereits wieder unter 0,5% p.a. (0,33% per Ende 2024). Schweizer Obligationen konnten von den stark gesunkenen Zinsen profitieren. Dies mag kurzfristig positiv erscheinen, das anhaltend tiefe Zinsniveau stellt für Pensionskassen langfristig allerdings eine Herausforderung dar – insbesondere in Bezug auf die Finanzierung des Mindestzinssatzes von 1,25% sowie auf den technischen Zinssatz, welcher im Median in der Schweiz 1,75% beträgt.

 

Verbesserter Deckungsgrad

Die erzielten Renditen spiegeln sich auch im Deckungsgrad, einer der wichtigsten Kennzahlen der Pensionskassen. Der gemäss «Pension Ticker» geschätzte technische Deckungsgrad von durchschnittlich 118,5% per Ende 2024 hat sich im vergangenen Jahr um 7,7 Prozentpunkte erhöht. Ökonomisch betrachtet, das heisst bei Bewertung der Verpflichtungen mit dem Marktzinssatz, hat sich die finanzielle Lage ebenfalls verbessert, jedoch ist die Verbesserung aufgrund der gesunkenen Kapitalmarktzinsen geringer ausgefallen als beim technischen Deckungsgrad. Der durchschnittliche ökonomische Deckungsgrad beträgt entsprechend per Ende 2024 geschätzt rund 115,5%.

 

Drittbestes Anlagejahr

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass 2024 für die Schweizer Pensionskassen – gemessen an der erzielten Rendite – das drittbeste Anlagejahr (nach 2009 und 2019) seit der Finanzkrise 2008 sein dürfte. Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack, da die Rendite stark von den Zinssenkungsfantasien getrieben wurde. Das niedrige Zinsniveau in der Schweiz wird die Vorsorgeeinrichtungen auch in Zukunft vor erhebliche Herausforderungen stellen.